St. Galler Maibummel

18. Mai 2024 0 Kommentare

St. Galler-Stamm am Maibummel


Wir starteten den Maibummel beim Vadian-Denkmal, der Reformator der Stadt St. Gallen, mit der Stadtführung «Lust und Laster»


Für dieses Event wird wie folgt geworben:

Vom Hotspot von St.Gallen bis zum Wahrzeichen von Paris die Altstadt umrunden und Geschichten hören zu Sinnlichem und Übersinnlichem, Lust und Sünde. Fallbeil und Filou-Bar, Sittenstrenge und Sex-Kino, Ausschweifung und Gluscht, gemischt mit einer Prise Rotes Herz, werden wir Sie über unsere Stadt staunen lassen.


Wir spazierten durch die Engelgasse zum St. Galler Bermuda-Dreieck, ein Ausgeh-Viertel, wo das wahrscheinlich älteste Restaurant der Stadt das «Alt St. Gallen» steht. Hier gibt es ein aussergewöhnliches Dekorationsobjekt zu entdecken: eine Guillotine aus Zeiten Napoleons.

Hier wurde uns erklärt, wo noch die aktuellen Bordelle in der Stadt zu finden sind und dass Hinrichtungen auch Lustempfinden auslösen können.


Weiter ging es zur St. Mangen Kirche, wo das Thema religiöser wurde. Es ging um Selbstgeisselung mit dem Bussgürtel oder Kasteiungen. Als Bonus gab es noch etwas Geschichtsunterricht. In der St. Mangen Kirche lebte Wiborada, eine Inklusin, die sich in der Kirche in einem Raum einmauern liess und vorhersagte, dass die Hunnen die Stadt überfallen werden. Dank ihr wurden die alten Schriften in Sicherheit gebracht und können noch heute in der Stiftsbibliothek bewundert werden.


Der nächste Stopp war an der Schwertgasse 3. Dieses Haus wurde in den späten 1980er-Jahren das «Haus zur letzten Latern». Dessen Wirt, Urs Tremp, hatte für Aufsehen gesorgt, weil er 1992 Lithografien des Künstlers H.R. Giger ausstellte, die die Gewerbepolizei als anstössig beanstandete. Sie verlangte, dass die Bilder abgehängt werden. Der Wirt zog den Entscheid durch alle Instanzen bis vors Bundesgericht und weiter an den europäischen Gerichtshof nach Strassburg – ohne Erfolg. Ausserdem setzte er sich für die LGBT-Bewegung ein.


Nach einem Abstecher zur St. Galler Kanti gelangten wir zum Laden "Nanna bunte Küche". Ein Geschäft voller aphrodisierenden Gewürzen und Speisen. Dabei wurde uns noch gesagt das Weizenbier ebenfalls eine luststeigende Wirkung haben kann.


Dazu etwas zum Nutzen des Biers von

"Jacob Theodor Tabernaemontanus, neuw kreuterbuch, 1588"


Weizenbier nicht allein zum Trunk

sondern auch in der Speiss gebraucht

Suppen, Müsslein und Breylein daraus

gemachet und genossen

mehret den natürlichen Saamen


richtet die hangende Mannsruthen wieder auff

und hilfft den schwachen Männern

die zu den ehelichen Werken ungeschickt sind

wieder in den Sattel.


Das Tiffany gehört zum Linsebühl-Quartier, das in den 70er- und 80er- Jahren die Rote Meile der Stadt, mit Bordellen, Sexkinos und Bordsteinschwalben war.


Am Ende bekam jeder Teilnehmer ein Beutelchen Curry, ihr ahnt es sicher, ebenfalls aphrodisierend.


Nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt, kamen wir im Rubens an.

Nach einem Apéro draussen, begaben wir uns zum Essen nach drinnen.


Damit endet der Maibummel und alle gingen mit Wissen über Lust und Laster nach Hause.


Ich danke dem Organisator und Häuptling Cirrus für den gelungenen und schönen Maibummel.



Mit weiss-lila-weiss

Duvet








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